Die erstmalige wissenschaftliche Erwähnung von Platin findet sich in einem Bericht des italienischen Wissenschaftlers Julius Caesar Scaliger. Er beschreibt ein aus seiner Sicht mysteriös anmutendes, weißliches Metall, das sich nicht schmelzen ließ.

Ein britischer Forscher  entdeckte im 19. Jahrhundert altägyptischen Schmuck, der eine geringe Menge Platin enthielt. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass das Edelmetall bereits vor 3.000 Jahren zur Herstellung von Schmuckwaren genutzt wurde. Sehr wahrscheinlich wussten die alten Ägypter jedoch nichts von den besonderen Eigenschaften des Metalls.

Auch die Ureinwohner Lateinamerikas verwendeten bereits Platin. In reiner Form was es damals jedoch noch nicht bekannt. Es wurde als Nebenprodukt zusammen mit Gold gewonnen, das in Wasserläufen gefördert wurde. Das Platin ist in dieser Form mit dem Gold verbunden und konnte damals nicht separiert werden.

Im 17. Jahrhundert wären fast große Mengen Platin im Meer versenkt worden. Der Grund: Die Goldsucher in den spanischen Kolonien hielten Platin für wertlos. Sie gingen davon  aus, dass es sich bei Platin um eine Vorstufe von Gold handelte und es damit „unreif“ war. Aufgrund seiner Beschaffenheit (Platin wiegt in etwa so viel wie Gold und läuft ebenfalls nicht an) wurde es von Betrügern als reines Gold verkauft. Die spanische Regierung kämpfte entschieden gegen diese Praxis und erwog zeitweise sogar das Versenken von Platin im Ozean.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts gelang es dann erstmalig, gereinigtes Platinpulver zu produzieren und damit die Trennung von Gold vorzunehmen.